Enrico Farina

Vizepräsident FIDA Trient / Bozen

In kurzen Worten, was bedeutet es eine Ausstellung zu veranstalten? Nur Bilder aufhängen? Sicherlich nicht, denn wenn das der Fall wäre, wäre es sehr reduzierend. Für mich ist der Aufbau einer Ausstellung die letzte Etappe eines langen und komplexen Prozesses, der mit der Beteiligung an einer Planung beginnt, die darauf abzielt, im Falle einer Kollektivausstellung, eine Reihe von Kunstwerken hervorzuheben, die dem Publikum verschiedene Denkanstöße vermitteln. Kollektivausstellungen können frei und ohne genaue Angaben stattfinden oder sie haben ein gemeinsames Leitthema inne. Andererseits erfordert die persönliche Ausstellung eines einzelnen Künstlers einen anderen Ansatz, da es notwendig ist in die inneren Konzepte des Künstlers selbst einzutauchen, sich mit der betreffenden Person zu identifizieren und einen Dialog mit ihr zu führen. Und mit einem Memorial? Die Ausstellung der Werke eines verstorbenen Künstlers ist etwas anderes: es handelt sich um ein anderes Emotionsgefühl. Daher ist es zweifellos richtig und nützlich, sein Leben anhand aller verfügbaren Dokumente zu erforschen: dann muss man aber den qualitativen Sprung machen, sich in die spezifische Persönlichkeit des Autors hineinzuversetzen, indem man versucht sich idealerweise so neben ihn zu stellen, wie er es sich gewünscht hätte. Daher muss der Aufbau der Ausstellung zu einer Art Erzäh-lung werden, die eher emotional als chronologisch ist. Im Fall von Danilo Pepato Franci muss man sich in seine ferne, naturnahe Gefühlswelt hineinversetzen, um die Sanftheit der alpinen Landschaften und die Wärme der Lichtstimmungen zu genießen, die er so gekonnt gemalt hat. Aus diesem Grund erhält die thematische Ausstellung seiner emotionalen Interpretationen einen tiefgreifenden Wert, der den Betrachter in einen globalen Augenblick einbeziehen will. Ein „Unikum“, das nicht nur aus den alten Werken durchdringt, die die Zeit vergeblich versucht hat zu verwischen, sondern auch aus dem Gesamtensemble, das zusammen mit den typischen Barockrahmen der Vergangenheit immer noch die lebendige Frische des ursprüng-lichen und unveränderlichen Geistes des Künstlers zu vermitteln vermag.

„Bozen, Dezember 2021 „

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